UM DIE WELT HONIG
Imkerei David Hohmann
40000 Flugkilometer für ein Glas Honig
Blütennektar ist noch lange kein Honig.
Bevor aus dem Nektar Honig wird, verringert sich sein Volumen auf etwa ein Fünftel.
Schon beim Einsaugen des Nektars in die Honigblase beginnt die Biene mit der Umwandlung des Nektars in Honig.
Dieser Prozess setzt sich bei der Übergabe des Nektars von der Sammlerin zu ihren Schwestern im Bienenstock fort.
Durch Herauslassen und anschließendes Wiedereinsaugen des Nektars reduzieren die Bienen den Wassergehalt.
Die Bienen vermischen den Nektar während des gesamten Umwandlungsprozesses mit eigenen Enzymen.
Diese Enzyme sorgen dafür, dass sich das Zuckerspektrum des Nektars ändert und hochwertiger wird.
Im Bienenstock verteilen die Bienen den entstandenen Honig dann in den Bienenwaben und
sorgen durch Fächelbewegungen ihrer Flügel für weiteren Flüssigkeitsentzug.
Um 250g Honig herzustellen, müssen die Bienen also 1250g Nektar sammeln.
Teilt man nun die 1250g Nektar durch das durchschnittliche Fassungsvermögen der Honigblase von 0,05g,
so ergibt sich die stattliche Zahl von 25000 Sammelflügen.
Etwa die Hälfte des gesammelten Nektars verbrauchen die Bienen aber zur eigenen Ernährung oder zur Aufzucht des Nachwuchses.
Berücksichtigt man das, verdoppelt sich die Anzahl der erforderlichen Flüge auf 50000.
Geht man von durchschnittlich 800m pro Sammelflug aus, ergeben sich stolze 40000 Flugkilometer pro 250g-Honigglas.
Einmal umkreisen die Bienen also die Erde, um ein Glas Honig zu sammeln!
Pro Saison produziert ein Bienenvolk weit über 100kg Honig. Die dafür geflogene Distanz nimmt interplanetarische Dimensionen an.
© David Hohmann